Gutachter der Stadt Linz zerreißt Pichlinger See-Projekt

LINZ/PERG. Einen starken Dämpfer bekommen hat der Plan eines Perger Unternehmers, beim Linzer Naherholungsgebiet Pichlinger See Schotter abzubauen.

13 Jahre will der Perger Harald Glisic zwischen Pichlinger See und dem Natura 2000-Schutzgebiet Traun-Donau-Auen Schotter abbauen, 120.000 Tonnen pro Jahr. Im südlichen Teil soll das Schotterwerk von einem hunderte Meter langen und sechs Meter hohen Damm samt Lärmschutzwand umzäunt werden.Darum werde der Schotterabbau eigentlich ohne negative Auswirkungen bleiben. Das Schotterwerk werde auch innerhalb einer 300-Meter-Zone nicht mehr Immissionen verursachen, als ob es 300 Meter von der nächsten Bebauung, von Gärten und von Erholungsgebieten entfernt wäre. Das hat ein vom Land bestellter Gutachter im Verfahren nach dem Mineralrohstoffgesetz erklärt.

„Nicht nachvollziehbar“

Der Vertreter der Stadt Linz sieht die Lage völlig anders. „Das von Glisic eingereichte Projekt passt nicht, da es nicht überprüfbar, nicht nachvollziehbar und nicht dokumentiert ist“, sagt Anwalt Winfried Sattlegger von der Linzer Kanzlei Sattlegger-Steiner-Dorninger und Partner. Sattlegger vertritt die Stadt Linz im Verfahren als Standortgemeinde und Grundstücksnachbar des geplanten Schotterwerks.

Der Anwalt begründet die Ablehnung des Projekts mit einem von Universitätsprofessor Peter Sturm von der Technischen Universität Graz erstellten Gutachten. „Aus dem Gutachten ergibt sich, dass die Projektunterlagen und das Gutachten des Landes nicht nachvollziehbar sind“, sagt Anwalt Sattlegger.

Gegner demonstrieren

Der Gutachter des Landes hat laut Protokoll der Lokalaugenscheinverhandlung erklärt, dass er die im Antrag angegebenen Messwerte nicht nachgerechnet habe. Man habe nur geprüft, ob die im Antrag genannten Daten plausibel seien.

Anwalt Sattlegger fordert nun als Vertreter der Stadt Linz, dass der Antrag zur montanrechtlichen Genehmigung der Schottergrube abzuweisen sei: „Herr Glisic hatte seit 2007 die Möglichkeit, ein taugliches Projekt einzureichen.“ Das sei bis jetzt nicht geschehen, sagt der Anwalt.

Auch der Bürgerprotest geht weiter. Am 9. September demonstriert die Plattform „Rettet den Pichlinger See“ in Linz gegen das Schotterwerk.