OÖN Nachrichten Zeitungsarchiv

vom 19.04.2010 – Seite 014


Reichel gewinnt „Nachtragsspiel“

Auf dem grünen Rasen ist der LASK Linz in sechs Bundesliga-Spielen ungeschlagen geblieben, auf dem grünen Tisch feierte jetzt LASK-Präsident Peter-Michael Reichel einen Sieg. Er gewann dass gerichtliche „Nachtragsspiel“ gegen seinen Ex-Geschäftsführer Reinhard Nachbagauer nun auch vor dem Berufungsgericht. Der Wiener hatte den LASK auf 78.000 Euro verklagt – anstelle des Geldes bekommt er nun eine Rechnung: Er muss die Prozesskosten von insgesamt 8890,62 Euro zahlen, dazu kommen noch die Honorare für die Rechtsanwälte.

Im Jänner 2009 hatte Reichel den ehemaligen Bundesliga-Vorstand Nachbagauer als Geschäftsführer zum LASK geholt, am 27. März wurde er schon wieder gefeuert, obwohl in einer schriftlichen Rahmenvereinbarung eine (für Reichel-Verhältnisse atypisch lange) fünfjährige Zusammenarbeit bis zum 31. 12. 2013 ausgemacht war.

Der Grund für die fristlose Kündigung des gut dotierten Vertrages: Nachbagauer war stinksauer, dass Reichel am 23. März 2009 im Alleingang Hans Krankl als Trainer zum LASK geholt hatte. Der Wiener soll, als er von dieser Entscheidung informiert wurde, im LASK-Büro lautstark über Krankl, Reichel und dessen Tochter geschimpft haben. Die Zeugen Alfred Lebschy und Klaus Lindenbergergaben weiters an, dass Nachbagauer damals gedroht habe, Reichel ruinieren zu wollen. Damit hat er sich selbst aus seinem Job gesprengt. Der umgehend erfolgte Rausschmiss war rechtlich in Ordnung, obwohl im Vertrag eine dreimonatige Kündigungsfrist vereinbart gewesen ist. Vom Gericht bekam Reichel volle Rückendeckung.

Interessantes Detail am Rande: Nachbagauer wurde rechtlich von SV-Ried-Ehrenpräsident Peter Vogl vertreten. Reichels juristische Verteidigung war bei LASK-Vorstand Klaus Steiner (Anwaltssocietät Sattlegger/Dorninger/Steiner& Partner) in besten Händen. (chz)